Bahá'u'lláh - Geschichte

 
 
 
 
 
 


Bahá'u'lláh - Schriften

 
 
 
 
 
 

 

Bahá'u'lláh - Schriften über den Aufbau einer geistigen Zivilisation

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Das erste Ishráq

Als die Sonne der Weisheit am Horizont der heiligen Sendung Gottes aufging, tat sie diese allherrliche Äußerung: Wer Wohlstand besitzt und mit Macht und Amtsgewalt belehnt ist, muß der Religion die höchste Achtung schenken. Die Religion ist wahrlich ein strahlendes Licht und eine uneinnehmbare Feste für den Schutz und die Wohlfahrt aller Völker der Welt; denn die Gottesfurcht treibt den Menschen, sich fest an alles Gute zu halten und alles Böse zu meiden. Würde die Lampe der Religion verdunkelt, so wären Chaos und Verwirrung die Folge, und die Lichter der Redlichkeit und Gerechtigkeit, der Ruhe und des Friedens würden nicht länger scheinen. Dies wird jeder wahrhaft Verständige bezeugen.

Das zweite Ishráq

Wir haben der ganzen Menschheit befohlen, den Geringeren Frieden zu begründen - das sicherste aller Mittel für den Schutz der Menschenwelt. Die Herrscher der Welt sollten sich einmütig daran halten; denn dies ist das vortrefflichste Werkzeug, das Gewähr für Sicherheit und Wohlfahrt aller Völker und Nationen bieten kann. Sie sind wahrlich die Offenbarungen der Macht Gottes und die Morgenröten Seiner Allgewalt. Wir flehen zum Allmächtigen, Er möge ihnen gnädig helfen in dem, was dem Wohlergehen ihrer Untertanen förderlich ist. Eine vollständige Darlegung dieser Angelegenheit hat die Feder der Herrlichkeit schon früher verfaßt. Wohl denen, die danach handeln.

Das dritte Ishráq

Jeder hat die Pflicht, Gottes heilige Gebote zu halten, da sie der Lebensquell der Welt sind. Der Himmel göttlicher Weisheit wird von zwei Leuchten erhellt: Beratung und Barmherzigkeit, und das Königszelt der Weltordnung ist auf zwei Pfeilern errichtet: Lohn und Strafe.

Das vierte Ishráq

In dieser Offenbarung sind die Heerscharen, die sie zum Siege führen können, rühmliche Taten und ein aufrechter Charakter. Anführer und Befehlshaber dieser Heerscharen ist seit je die Gottesfurcht, die alle Dinge umfaßt und beherrscht.

Das fünfte Ishráq

Die Regierungen sollten sich völlig mit den Lebensverhältnissen ihrer Untertanen vertraut machen und ihnen nach Verdienst und Wert Ämter verleihen. Jeder Regent und Herrscher hat die Pflicht, diese Angelegenheit mit größter Sorgfalt zu verfolgen, damit nicht der Verräter das Amt des Getreuen an sich reiße, noch der Plünderer den Platz des Vertrauenswürdigen versehe. Unter den Beamten, die in der Vergangenheit dieses Größte Gefängnis verwalteten, waren manche - Gott sei gelobt - mit Gerechtigkeit geschmückt; aber was die anderen angeht, nehmen Wir Unsere Zuflucht zu Gott. Wir bitten den einen wahren Gott, sie alle zu führen, damit sie der Frucht des Glaubens und der Vertrauenswürdigkeit nicht verlustig gehen noch vom Lichte der Unparteilichkeit und der Gerechtigkeit ferngehalten bleiben.

Das sechste Ishráq

ist Einheit und Eintracht unter den Menschenkindern. Seit Anbeginn der Zeit ergießt das Licht der Einheit seinen göttlichen Strahlenglanz auf die Welt, und das wichtigste Mittel für die Förderung dieser Einheit ist, daß die Völker der Welt sich gegenseitig in Wort und Schrift verstehen. In früheren Sendschreiben haben Wir den Treuhändern des Hauses der Gerechtigkeit befohlen, entweder eine unter den heute bestehenden Sprachen auszuwählen oder eine neue einzuführen und ebenso eine allgemeine Schrift zu bestimmen; beide sollten in allen Schulen der Welt gelehrt werden. So wird die Erde als ein Land und eine Heimat betrachtet. Die herrlichste Frucht vom Baum der Erkenntnis ist dieses erhabene Wort: Ihr seid alle die Früchte eines Baumes und die Blätter eines Zweiges. Es rühme sich keiner, daß er sein Land liebt, weit eher, daß er das Menschengeschlecht liebt. In dieser Hinsicht haben Wir schon früher offenbart, was zum Wiederaufbau der Welt und zur Einheit der Nationen führt. Selig, wer dahin gelangt. Selig, wer danach handelt!

Das siebente Ishráq

Die Feder der Herrlichkeit gibt jedermann Ratschläge zur Unterweisung und Erziehung der Kinder. Seht, was der Wille Gottes bei Unserer Ankunft in der Gefängnisstadt offenbart und im Heiligsten Buche aufgezeichnet hat. Jedem Vater ist die Unterweisung seines Sohnes und seiner Tochter in der Kunst des Lesens und Schreibens sowie allem, was im Heiligen Sendschreiben niedergelegt ist, zur Pflicht gemacht. Wer beiseite schiebt, was ihm geboten ist, dem müssen die Treuhänder abverlangen, was für die Unterweisung der Kinder erforderlich ist, sofern er Vermögen hat; wo nicht, fällt die Sache dem Haus der Gerechtigkeit anheim. Wahrlich, Wir haben es zu einer Zuflucht für die Armen und Bedürftigen gemacht. So jemand seinen Sohn oder den Sohn eines anderen aufzieht, ist es, als erziehe er einen Meiner Söhne. Mit ihm seien Meine Herrlichkeit, Meine Gnade, Meine Barmherzigkeit, die die Welt umfassen.

Das achte Ishráq

Der Abschnitt, den die Feder der Herrlichkeit nunmehr schreibt, gilt als Teil des Heiligsten Buches: Die Mitglieder von Gottes Haus der Gerechtigkeit sind mit den Angelegenheiten des Volkes betraut. Sie sind wahrlich die Treuhänder Gottes unter Seinen Dienern und die Morgenröten der Amtsgewalt in Seinen Landen.

O Volk Gottes! Was die Welt erzieht, ist die Gerechtigkeit, denn sie wird von zwei Säulen getragen: Lohn und Strafe. Diese beiden Säulen sind die Lebensquellen der Welt. Insofern es für jeden Tag ein neues Problem und für jedes Problem eine zweckmäßige Lösung gibt, sind solche Angelegenheiten dem Haus der Gerechtigkeit vorzulegen, damit dessen Mitglieder nach den Nöten und Erfordernissen der Zeit handeln. Die sich für Gott erheben, Seiner Sache zu dienen, sind Empfänger göttlicher Eingebung aus dem unsichtbaren Reich. Alle haben die Pflicht, ihnen zu gehorchen. Alle Staatsgeschäfte sind dem Haus der Gerechtigkeit vorzulegen; aber Gottesdienste müssen so gehalten werden, wie es Gott in Seinem Buch offenbart hat.

O Volk Bahás! Ihr seid die Dämmerorte der Liebe Gottes, die Morgenröten Seiner Gnade. Besudelt eure Zungen nicht mit Flüchen und Schmähreden auf irgendeine Seele und hütet eure Augen vor Unschicklichem. Tut dar, was ihr besitzet. Wird es günstig aufgenommen, ist euer Zweck erreicht; wo nicht, ist Widerspruch fruchtlos. Überlaßt diese Seele sich selbst und kehrt euch zum Herrn, dem Beschützer, dem Selbstbestehenden. Verursacht keinen Kummer, geschweige denn Zwietracht und Streit. Es ist zu hoffen, daß ihr im Schatten des Baumes Seines sanften Erbarmens wahre Erziehung erlangt und nach Gottes Wunsch handelt. Ihr seid alle die Blätter eines Baumes und die Tropfen eines Meeres.

Das neunte Ishráq

Das Ziel der Religion, wie sie vom Himmel des heiligen Willens Gottes offenbart ist, besteht darin, Einheit und Eintracht unter den Völkern der Welt zu stiften; macht sie nicht zur Ursache für Zwist und Streit. Die Religion Gottes und Sein göttliches Gesetz sind die machtvollsten Werkzeuge und die sichersten Mittel dafür, daß das Licht der Einheit zwischen den Menschen anbricht. Der Fortschritt der Welt, die Entwicklung der Nationen, die Ruhe der Völker und der Frieden aller Erdenbewohner gehören zu den Grundsätzen und Geboten Gottes. Die Religion schenkt dem Menschen die wertvollste aller Gaben, reicht ihm den Kelch des Wohlstands, verleiht ihm ewiges Leben und läßt unzerstörbare Wohltaten auf die Menschheit herniedergehen. Es geziemt den Oberhäuptern und Herrschern der Welt, besonders den Treuhändern von Gottes Haus der Gerechtigkeit, sich bis an die Grenzen ihrer Kraft zu mühen, um die Stellung der Religion zu sichern, ihre Interessen zu fördern und ihre Stufe in den Augen der Welt zu erhöhen. Desgleichen ist es ihre Pflicht, die Lebensverhältnisse ihrer Untertanen zu erforschen und sich mit den Belangen und Tätigkeiten der verschiedenen Gemeinschaften in ihren Herrschaftsbereichen vertraut zu machen. Wir rufen die Offenbarungen der Allmacht Gottes - die Herrscher und Regenten auf Erden - auf, sich zu regen und alles, was in ihrer Kraft steht, zu tun, um die Zwietracht zu bannen und die Welt mit dem Licht der Einheit zu erleuchten. [1]


In Meinem Namen, der laut im Reiche der Rede ruft.

Preis und Dank gebühren dem Herrn offenbarer Herrschaft, der das mächtige Gefängnis mit der Gegenwart der ehrenwerten 'Alí Akbar und Amín geschmückt und es mit dem Lichte der Gewißheit, Standhaftigkeit und Sicherheit erleuchtet hat. Die Herrlichkeit Gottes und die Herrlichkeit aller in den Himmeln und auf Erden seien mit ihnen.

Licht und Herrlichkeit, Gruß und Preis seien mit den Händen Seiner Sache, durch die das Licht des Mutes strahlt und die Wahrheit erwiesen wird, daß alle Entscheidung bei Gott liegt, dem Kraftvollen, dem Mächtigen, dem Ungezwungenen, durch die das Meer der Gaben wogt und der Duft der gnädigen Gunst Gottes, des Herrn der Menschheit, sich verbreitet. Wir flehen zu Gott - erhaben ist Er -, sie mit der Macht Seiner Heerscharen zu beschirmen, mit der Gewalt Seiner Herrschaft sie zu schützen und ihnen beizustehen mit Seiner unüberwindlichen Kraft, die alles Erschaffene bezwingt. Die höchste Herrschaft ist bei Gott, dem Schöpfer der Himmel und dem Herrn im Reiche der Namen.

Die große Verkündigung ruft: O Volk Persiens! Ehedem wart ihr die Sinnbilder der Barmherzigkeit, die Verkörperungen der Zuneigung und Güte. Alle Bereiche der Welt waren erleuchtet und geschmückt mit dem hellen Lichte eurer Erkenntnis und dem Glanz eurer Gelehrsamkeit. Wie kommt es, daß ihr euch aufmacht, euch selbst und eure Freunde mit eigenen Händen zu vernichten?

O Afnán, o du, der du Meinem altehrwürdigen Stamm entsprossen bist! Meine Herrlichkeit und Meine Gnade ruhen auf dir. Wie mächtig ist das Heiligtum der Sache Gottes! Es überschattet alle Völker und Geschlechter der Erde und wird bald die ganze Menschheit in seinem Schutze versammeln. Dein Tag des Dienstes ist nun gekommen. Zahllose Tafeln legen Zeugnis ab von den Gaben, die dir gewährt wurden. Erhebe dich für den Triumph Meiner Sache und besiege die Herzen der Menschen durch die Macht deiner Rede. Du mußt verkünden, was den Unglücklichen und Getretenen Frieden und Wohlfahrt sichern wird. Gürte deine Lenden mit deinem Bemühen, damit du den Gefangenen von seinen Ketten befreiest und ihn befähigst, wahre Freiheit zu erlangen.

Gerechtigkeit beklagt an diesem Tage ihren schweren Stand, und Billigkeit stöhnt unter dem Joch der Unterdrückung. Dichte Wolken der Gewalt haben das Antlitz der Erde verfinstert und ihre Völker umhüllt. Durch die Bewegung Unserer Feder der Herrlichkeit haben Wir auf Befehl des allmächtigen Gesetzgebers neues Leben in jede menschliche Hülle gehaucht und frische Kraft in jedes Wort geflößt. Alles Erschaffene verkündet die Beweise dieser weltweiten Erneuerung. Dies ist die größte, die froheste Botschaft, die der Menschheit durch die Feder dieses Unterdrückten übermittelt wurde. Warum fürchtet ihr euch denn, o Meine innig Geliebten? Wer könnte euch erschrecken? Ein Hauch von Feuchtigkeit genügt, um den verhärteten Lehm zu lösen, aus dem dieses verderbte Geschlecht gebildet ist. Die bloße Tat eures Beisammenseins genügt, um die Kräfte dieses eingebildeten, wertlosen Volkes zu zerstreuen.

Streit und Hader passen zu den wilden Tieren. Durch die Gnade Gottes, mit der Hilfe schicklicher Worte und rühmlicher Taten wurden die blanken Schwerter der Bábí-Gemeinde wieder in die Scheide gesteckt. Fürwahr, durch die Macht guter Worte haben die Rechtschaffenen allezeit mit Erfolg die Befehlsgewalt über die grünen Auen der Menschenherzen übernommen. Sprich: O ihr Geliebtem Laßt nicht ab von der Klugheit. Neigt euer Herz den Ratschlägen, die euch die Erhabenste Feder gibt, und hütet euch, daß eure Hand oder eure Zunge nicht irgend jemanden unter der ganzen Menschheit verletze.

Über das Land Tá [Tihrán] haben Wir im Kitáb-i-Aqdas offenbart, was der Menschheit zur Mahnung dienen wird. Wer in der Welt Gewaltherrschaft übt, hat die Rechte der Völker und Geschlechter auf Erden an sich gerissen und folgt emsig seinen selbstischen Neigungen. Der Tyrann des Landes Yá [Yazd] beging, was die himmlischen Heerscharen blutige Tränen vergießen ließ.

O du, der du vom Weine Meiner Worte trinkst und dein Angesicht auf den Horizont Meiner Offenbarung richtest! Wie seltsam, daß das Volk Persiens, einst ohnegleichen in Künsten und Wissenschaften, auf die unterste Stufe der Erniedrigung unter den Geschlechtern auf Erden abgesunken ist. O Volk! Beraubt euch nicht an diesem seligen, diesem herrlichen Tage der großzügigen Gabenfülle, die der Herr überströmender Gnade euch verliehen hat. Regenschauer der Weisheit und der Rede fluten heute aus den Wolken göttlicher Barmherzigkeit. Wohl denen, die über Seine Sache redlich urteilen, und wehe den Ungerechten!

Jeder Einsichtige wird an diesem Tage bereitwillig zugeben, daß die Ratschläge, die die Feder dieses Unterdrückten offenbarte, die höchste Triebkraft für den Fortschritt der Welt und die Erhöhung ihrer Völker enthalten. Erhebt euch, o Menschen, und entschließt euch durch die Kraft der göttlichen Macht, den Sieg über euer Selbst zu erringen, damit die ganze Welt aus ihrer Hörigkeit vor den Götzen ihrer leeren Einbildungen erlöst werde - Götzen, die ihren erbärmlichen Anbetern so viel Schaden zugefügt haben und für ihr Elend verantwortlich sind. Diese Trugbilder sind das Hindernis, das den Menschen in seinem Bemühen hemmt, auf dem Pfade der Vervollkommnung voranzuschreiten. Wir hegen die Hoffnung, daß die Hand göttlicher Macht der Menschheit ihre Hilfe gewähre und sie aus ihrem Zustand schmerzlicher Erniedrigung befreie.

Auf einer der Tafeln sind diese Worte offenbart: O Volk Gottes! Seid nicht beschäftigt mit euren eigenen Belangen! Laßt euere Gedanken fest auf das gerichtet sein, was das Glück der Menschheit wiederherstellen und der Menschen Herzen und Seelen heiligen wird. Am besten kann dies durch reine und heilige Taten, durch ein Leben der Tugend und durch edles Betragen vollbracht werden. Mutiges Handeln wird den Sieg dieser Sache sichern, und eine geheiligte Wesensart wird ihre Macht stärken. Halte dich an die Rechtschaffenheit, o Volk Bahás! Dies, wahrlich, ist das Gebot, das euch dieser Unterdrückte gegeben hat, und die erlesene Wahl Seines unumschränkten Willens für jeden von euch.

O Freunde! Es geziemt euch, eure Seele zu erquicken und wiederzubeleben durch die gnädigen Gunstbeweise, die in dieser göttlichen, dieser herzerquickenden Frühlingszeit auf euch herabströmen. Die Sonne Seiner großen Herrlichkeit verbreitet ihren Glanz über euch und die Wolken Seiner grenzenlosen Gnade beschatten euch. Wie erhaben ist der Lohn dessen, der sich einer so großen Wohltat nicht beraubt noch versäumt, die Schönheit seines Meistgeliebten in diesem Seinem neuen Gewande zu erkennen. Wacht über euch, denn der Böse liegt auf der Lauer, bereit, euch zu überlisten. Rüstet euch gegen seine verruchten Anschläge, und, geführt vom Lichte des Namens des Allsehenden Gottes, entflieht der Dunkelheit, die euch umgibt. Laßt eueren Blick weltumfassend sein, anstatt ihn auf euer Selbst zu beschränken. Der Böse ist es, der den Aufstieg hemmt und den geistigen Fortschritt der Menschenkinder aufhält.

Es ist in dieser Zeit eines jeden Menschen Pflicht, sich fest an das zu halten, was das Wohl aller Völker und gerechten Regierungen fördert und ihre Stufe erhöht. Durch jeden einzelnen Vers, den die Feder des Höchsten offenbarte, sind die Tore der Liebe und Einigkeit erschlossen und weit vor den Augen der Menschheit aufgetan. Wir haben zuvor erklärt - und Unser Wort ist die Wahrheit -: »Verkehret mit den Anhängern aller Religionen im Geiste des Wohlwollens und der Brüderlichkeit.« Was immer die Menschenkinder einander meiden ließ, was Zwietracht und Spaltung unter ihnen hervorrief, ist nun durch die Offenbarung dieser Worte ungültig und abgeschafft. Aus dem Himmel des göttlichen Willens wurde mit dem Ziel, die Welt des Seins zu veredeln und die Menschen an Geist und Seele emporzuheben, herabgesandt, was das wirksamste Mittel zur Erziehung des ganzen Menschengeschlechts ist. Der tiefste Sinn und der vollkommenste Ausdruck dessen, was die Völker früherer Zeiten gesagt und geschrieben haben, ist durch diese mächtigste Offenbarung aus dem Himmel des Willens des Allbesitzenden, des Immerwährenden Gottes herabgesandt. Einst wurde offenbart: »Die Liebe zum Vaterland ist ein Bestandteil des Gottesglaubens.« Die Zunge der Größe jedoch verkündet am Tage Seiner Offenbarung: »Es rühme sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Welt liebt.« Durch die von diesem erhabenen Wort entfesselte Kraft verleiht Er den Vögeln der Menschenherzen frischen Schwung, weist ihnen eine neue Richtung und tilgt jede Spur von Beschränkung und Begrenzung aus Gottes heiligem Buch.

Dieser Unterdrückte hat dem Volke Gottes verboten, sich in Streit und Hader einzulassen, und hat es zu rechtschaffenen Taten und edlen Charaktereigenschaften ermahnt. Die Heerscharen, die heutzutage den Sieg der Sache Gottes sichern, sind gute Taten und ein angenehmes Wesen. Selig ist, wer diesen standhaft anhangt, und wehe dem, der sich davon abkehrt.

O Volk Gottes! Ich ermahne dich, höflich zu sein, denn Höflichkeit ist vor allem anderen die Fürstin der Tugenden. Gut steht es mit dem, der vom Lichte der Höflichkeit erleuchtet und mit dem Gewande der Aufrichtigkeit bekleidet ist. Der mit Höflichkeit Begabte hat in der Tat eine erhabene Stufe erreicht. Es ist zu hoffen, daß dieser Unterdrückte und alle anderen befähigt werden, Höflichkeit zu erlangen, sicher zu wahren, anzuwenden und unseren Blick auf sie zu heften. Das ist ein bindendes Gebot, das aus der Feder des Größten Namens geströmt ist.

Dies ist der Tag, da die Edelsteine der Beständigkeit aus dem Schatzberg des tiefsten Menschenherzens ans Licht gefördert werden müssen. O Volk der Gerechtigkeit! Sei so strahlend wie das Licht und so leuchtend wie das Feuer, das im Brennenden Busche lodert. Der Glanz des Feuers eurer Liebe wird zweifellos die widerstreitenden Völker und Geschlechter der Erde einen und verschmelzen, wogegen die wilde Flamme der Feindschaft und des Hasses nur zu Streit und Untergang führen kann. Wir flehen zu Gott, daß Er Seine Geschöpfe vor den üblen Ränken Seiner Feinde behüte. Wahrlich, Er hat Macht über alle Dinge.

Aller Ruhm sei dem einen, wahren Gott - gepriesen sei Seine Herrlichkeit -, da Er durch die Feder des Höchsten die Tore der Menschenherzen geöffnet hat. Jeder Vers, den diese Feder offenbarte, ist ein strahlendes, leuchtendes Tor, das die Herrlichkeit eines heiligen, gottesfürchtigen Lebens und reiner, makelloser Taten erschließt. Der Aufruf und die Botschaft, die Wir gaben, sollten niemals nur ein Land oder ein Volk erreichen oder nur diesem zugute kommen. Die Menschheit als Ganzes muß entschlossen dem folgen, was ihr offenbart und gewährt ist. Dann, nur dann wird sie zu wahrer Freiheit gelangen. Die ganze Erde leuchtet in der strahlenden Herrlichkeit der Offenbarung Gottes. Im Jahre sechzig erhob sich Er, der Vorbote des Lichtes göttlicher Führung - möge die ganze Schöpfung ein Opfer für Ihn sein -, um eine neue Offenbarung des göttlichen Geistes anzukündigen. Zwanzig Jahre später folgte Ihm Er, durch Dessen Kommen die Welt zur Empfängerin dieser verheißenen Herrlichkeit, dieser wundersamen Gunst wurde. Sich, wie die Menschheit allgemein mit der Fähigkeit ausgestattet ist, auf Gottes erhabenstes Wort zu hören - das Wort, von dem die Vorladung und die geistige Auferstehung aller Menschen abhängen muß.

Als Wir im Gefängnis von 'Akká waren, offenbarten Wir im Roten Buche, was den Fortschritt der Menschheit und den Aufbau der Welt bewirkt. Was der Herr der Schöpfung mit Seiner Feder dort äußerte, enthält unter anderem die folgenden Grundsätze zur Ordnung des gesellschaftlichen Lebens:

Erstens: Die Amtsträger des Hauses der Gerechtigkeit haben die Pflicht, den Geringeren Frieden zu fördern, damit das Erdenvolk der Bürde maßloser Staatsausgaben ledig werde. Diese Aufgabe ist zwingend und absolut wesentlich, zumal Streit und Feindseligkeiten die wahren Ursachen von Leid und Elend sind.

Zweitens: Die Sprachen müssen auf eine gemeinsame Sprache, die in allen Schulen der Welt gelehrt wird, beschränkt werden.

Drittens: Dem Menschen obliegt es, sich beharrlich an das zu halten, was Gemeinschaft, Wohlwollen und Einheit fördert.

Viertens: Jeder, Mann oder Frau, muß einer Vertrauensperson ein Teil seines Ertrages aus Gewerbe, Landwirtschaft oder anderweitiger Beschäftigung für die Ausbildung und Erziehung der Kinder übergeben, damit es für diesen Zweck mit Kenntnis der Vertrauensleute des Hauses der Gerechtigkeit verwendet wird.

Fünftens: Besondere Beachtung muß der Landwirtschaft geschenkt werden. Obwohl sie hier an fünfter Stelle erwähnt wird, hat sie ohne Zweifel den Vorrang. In fremden Ländern ist die Landwirtschaft hoch entwickelt, in Persien jedoch bisher schlimm vernachlässigt worden. Es steht zu hoffen, daß Seine Majestät der Sháh - möge Gott ihm in Seiner Gnade beistehen - dieser wichtigen, lebensnotwendigen Angelegenheit seine Aufmerksamkeit zuwendet.

Hielten sich die Menschen genau an das, was die Feder des Höchsten im Roten Buche offenbart hat, so könnten sie alle Regelungen entbehren, die heute in der Welt wuchern. Gewisse Ermahnungen sind wiederholt aus der Feder des Höchsten geströmt, damit die Offenbarungen der Staatsgewalt und die Dämmerorte der Macht eines Tages befähigt werden, sie zu vollziehen. Fürwahr, wären nur aufrichtige Sucher zu finden, so würde ihnen jede Fügung des alldurchdringenden, unwiderstehlichen Willens Gottes um Seiner Liebe willen entschleiert. Aber wo gibt es ernste Sucher, wo wißbegierige Geister? Wohin sind die Gerechten und die Redlichgesinnten entschwunden? Gegenwärtig vergeht kein Tag ohne daß frisch das Feuer einer Tyrannei auflodert oder neu das Schwert einer Gewalttat aus der Scheide fährt. Gnädiger Gott! Die Mächtigen und der Adel Persiens brüsten sich mit Taten von solcher Barbarei, daß man sich bei den Berichten darüber nur wundern kann.

Tag und Nacht bringt dieser Unterdrückte dem Herrn der Menschen Lob und Dank dar, denn es erweist sich, daß die Worte des Rates und der Mahnung, die Wir äußern, ihre Wirkung tun, und daß dieses Volk eine Charakterstärke und ein Verhalten an den Tag legt, wie sie in Unserer Sicht annehmbar sind. Dies bestätigt ein Ereignis, welches das Auge der Welt wahrhaft erfreut: Die Freunde haben bei den hohen Behörden Fürbitte für ihre Feinde eingelegt. Wahrlich, die guten Taten eines Menschen bezeugen die Wahrheit seiner Worte. Wir hegen die Hoffnung, daß gottesfürchtige Menschen die Welt mit dem strahlenden Licht ihrer Taten erleuchten, und wir flehen zu dem Allmächtigen - verherrlicht und gepriesen ist Er -, Er möge jeden an diesem Tage fest in Seiner Liebe und standhaft in Seiner Sache bleiben lassen. Er ist fürwahr der Beschützer derer, die Ihm ganz ergeben sind und Seiner Richtschnur folgen.

O Volk Gottes! Zahllos sind die Welten, die Unsere Feder der Herrlichkeit entschleiert, und mannigfach die Augen, denen sie wahre Aufklärung verleiht. Doch die Mehrheit des persischen Volkes ist nach wie vor der Wohltaten vorteilhafter Ratschläge beraubt und leidet weiterhin Mangel an nützlichen Künsten und Wissenschaften. Ehedem offenbarte die Feder der Herrlichkeit die folgenden erhabenen Worte zu Ehren eines Getreuen, damit die Verirrten die Wahrheit annehmen und sich mit den Feinheiten des Gesetzes Gottes vertraut machen.

Die Zweifler und die Ungläubigen richten den Sinn auf vielerlei: erstens das Blutvergießen, zweitens die Bücherverbrennung, drittens das Meiden der Anhänger anderer Religionen, viertens die Ausrottung anderer Gemeinschaften und Gruppen. Aber nunmehr sind durch die kraftvolle Gnade und Allgewalt des Wortes Gottes diese vier Schranken beseitigt, diese ausdrücklichen Befehle aus Gottes Tafel getilgt und tierische Anlagen in geistige Eigenschaften verwandelt worden. Erhaben ist Sein Ziel, verherrlicht wird Seine Macht, gelobt Seine Herrschaft! Laßt uns nun zu Gott flehen - gepriesen sei Seine Herrlichkeit -, Er möge die Shí'iten rechtleiten und sie von ungehörigen Verhaltensweisen läutern. Pausenlos träufeln Verwünschungen von ihren Lippen, und das Wort »Mal'ún« [verflucht] mit einem besonders tief aus dem Rachen kommenden 'ayn-Laut auszusprechen, ist ihnen täglich ein Genuß.

O Gott, mein Gott! Du hörst die Seufzer Dessen, Der Dein Licht [Bahá] ist. Du lauschest Seinen Klagen bei Tag und bei Nacht und weißt, daß Er nichts für sich selber wünscht, sondern die Seelen Deiner Diener zu heiligen sucht und sie von dem Feuer befreien will, das sie von allen Seiten bedrängt. O Herr! Deine begünstigten Diener erheben die Hände zum Himmel Deiner Großmut, und die Dich aufrichtig lieben, flehen zu den erhabenen Höhen Deiner Freigebigkeit. Ich bitte Dich, enttäusche sie nicht in dem, was sie aus dem Meere Deiner Gunst, vom Himmel Deiner Gnade und von der Sonne Deiner Großmut erhoffen. Hilf ihnen, o Herr, Tugenden zu erwerben, die ihren Rang unter den Völkern der Welt erhöhen. Wahrlich, Du bist der Kraftvolle, der Mächtige, der Großmütigste.

O Volk Gottes! Höret auf das, was Freiheit, Wohlfahrt, Ruhe, Erhabenheit und Fortschritt aller Menschen sichert, wenn es beachtet wird. Gewisse Gesetze und Grundsätze sind für Persien notwendig, ja unabdingbar. Aber es ist angebracht, daß solche Maßnahmen in Übereinstimmung mit den wohlerwogenen Ansichten Seiner Majestät - möge Gott ihm durch Seine Gnade beistehen - sowie der gelehrten Geistlichen und der Stammesfürsten von hohem Rang getroffen werden. Mit ihrem Einverständnis sollte ein Ort bestimmt werden, an dem sie sich treffen. Dort sollten sie sich fest an das Seil der Beratung halten ; sie sollten beschließen und vollziehen, was Sicherheit, Wohlfahrt, Wohlstand und Ruhe des Volkes bewirkt. Denn würden andere als solche Maßnahmen ergriffen, so könnten sie nur zu Chaos und Aufruhr führen.

Nach den Grundgesetzen, die Wir bereits früher im Kitáb-i-Aqdas und in anderen Sendbriefen offenbart haben, ist das Gemeinwohl gerechten Königen und Präsidenten sowie den Treuhändern des Hauses der Gerechtigkeit anvertraut. Wer gerecht denkt und urteilt, wird, wenn er über Unsere Verkündigung nachsinnt, mit seinem inneren wie mit seinem äußeren Auge die Sonne der Gerechtigkeit wahrnehmen, wie sie mit ihrem Strahlenglanz daraus hervorleuchtet.

Das Herrschaftssystem, welches das britische Volk in London angenommen hat, scheint gut zu sein; denn es ist sowohl mit dem Lichte des Königtums als auch mit dem der Beratung des Volkes geschmückt.

Bei der Formulierung der Grundsätze und Gesetze ist ein Abschnitt den Strafen gewidmet, die ein wirksames Mittel für die Sicherheit und den Schutz der Menschen darstellen. Strafandrohungen lassen die Menschen jedoch nur äußerlich davon absehen, gemeine, niederträchtige Taten zu begehen. Was den Menschen äußerlich wie innerlich bewahrt und ihn von Untaten abhält, war und ist die Gottesfurcht. Sie ist des Menschen wahrer Schutz, sein geistiger Hüter. Es geziemt ihm, sich beharrlich an das zu halten, was diese höchste Gnadengabe in Erscheinung treten läßt. Wohl dem, der hört, was Meine Feder der Herrlichkeit verkündet, und beachtet, was ihm der Verordner, der Altehrwürdige der Tage, gebietet.

O Volk Gottes, neige dein Herz den Ratschlägen deines wahren, deines unvergleichlichen Freundes! Das Wort Gottes mag mit einem jungen Sämling verglichen werden, dessen Wurzeln in die Herzen der Menschen gepflanzt wurden. Es ist eure Pflicht, sein Wachstum durch die lebendigen Wasser der Weisheit, durch lautere, heilige Worte zu fördern, damit seine Wurzeln festwachsen und seine Zweige sich bis in die Himmel und noch höher ausbreiten.

O ihr, die ihr auf Erden wohnt! Das Unterscheidungsmerkmal für die Einzigartigkeit dieser höchsten Offenbarung besteht darin, daß Wir einerseits aus Gottes Heiligem Buche gelöscht haben, was die Ursache von Streit, Bosheit und Unrecht unter den Menschenkindern gewesen ist, andererseits die wesentlichen Vorbedingungen für Eintracht, Verständigung und völlige, dauernde Einheit niedergelegt haben. Wohl dem, der Meine Gesetze hält.

Immer wieder haben Wir Unsere Geliebten ermahnt, alles zu meiden, ja zu fliehen, was auch nur den Geruch eines Unrechts an sich hat. Die Welt ist in großem Aufruhr und der Geist ihrer Bewohner im Zustand völliger Verwirrung. Wir flehen zum Allmächtigen, daß Er sie gnädig erleuchte durch die Pracht Seiner Gerechtigkeit und sie befähige, dessen gewahr zu werden, was ihnen zu allen Zeiten und unter allen Umständen zum Vorteil gereicht. Er, wahrlich, ist der Allbesitzende, der Höchste.

Bereits früher haben Wir folgende erhabenen Worte geäußert: Wer diesem Unterdrückten treu ergeben ist, der sei befruchtend wie eine Regenwolke zu Zeiten der Nächstenliebe und der Wohltätigkeit, aber wie eine Feuerlohe, wenn es um die Zähmung seines niedrigen, begehrlichen Wesens geht.

Gnädiger Gott! Kürzlich geschah etwas, das große Verwunderung hervorrief. Wie berichtet wurde, begab sich eine gewisse Person [Jamálu'd-Dín-i-Aghání] vor den kaiserlichen Thron Persiens, und es gelang ihr, durch ihre Schmeicheleien die Gunst verschiedener Adliger zu erlangen. Wie erbärmlich fürwahr, wie beklagenswert! Man ist erstaunt, wie Menschen, die Sinnbilder der höchsten Herrlichkeit waren, sich nun zu grenzenloser Schande erniedrigen. Was ist aus ihren hohen Vorsätzen geworden? Wohin sind ihre Würde und ihr Ehrgefühl entschwunden? Einst strahlte die Sonne der Herrlichkeit und Weisheit unaufhörlich am Himmel Persiens, aber heutzutage ist sie so tief gesunken, daß sich gewisse Würdenträger von Narren wie Spielzeug behandeln lassen. Die besagte Person hat über dieses Volk in der ägyptischen Presse und in der Beiruter Enzyklopädie Dinge geschrieben, daß die Wohlunterrichteten und Gebildeten bestürzt waren. Sodann begab er sich nach Paris, wo er eine Zeitung mit dem Namen »Urvatu'l-Vuthqá« [Die sichere Handhabe] herausgab und sie in alle Teile der Welt sandte. Er sandte auch eine Ausgabe in das Gefängnis von 'Akká; damit wollte er Zuneigung bekunden und seine früheren Taten wieder gutmachen. Kurz, dieser Unterdrückte hat über ihn geschwiegen. Wir flehen zu dem einen wahren Gott, Er möge ihn schützen und das Licht des gerechten Augenmaßes auf ihn ergießen. Ihm geziemt zu sprechen:

O Gott, mein Gott! Du siehst mich, wie ich vor der Tür Deiner Güte und Vergebung stehe, wie ich meinen Blick auf den Himmelssaum Deiner großmütigen Gunst und Deines mannigfachen Segens richte. Ich bitte dich bei Deiner süßen Stimme und bei dem schrillen Laut Deiner Feder, o Du Herr der ganzen Menschheit, hilf gnädig Deinen Dienern, wie es Deinen Tagen entspricht und der Herrlichkeit Deiner Manifestation und Deiner Majestät ansteht. Wahrlich, Du bist mächtig zu tun, was Du willst. Alle Bewohner der Himmel und der Erde bezeugen Deine Kraft und Deine Macht, Deine Herrlichkeit und Deine Freigebigkeit. Preis sei Dir, Du Herr der Welten, Du Einziggeliebter für das Herz jedes Einsichtsvollen!

Du siehst, o mein Gott, wie das Wesen der Armut das Meer Deines Reichtums sucht, wie sich der Inbegriff der Bosheit nach den Wassern Deiner Vergebung und Deiner sanften Gnade sehnt. Gewähre, o mein Gott, was Deiner großen Herrlichkeit entspricht und der Erhabenheit Deiner grenzenlosen Gnade entspringt. Du bist in Wahrheit der alles Gewährende, der Herr überströmender Gnade, der Gesetzgeber, der Allweise. Kein Gott ist außer Dir, dem Mächtigsten, dem Allbezwingende!, dem Allmachtvollen.

O Volk Gottes! Heute sollte jeder die Augen auf den Horizont der folgenden gesegneten Worte richten: »Allein und ohne Hilfe tut Er, was Ihm gefällt.« Wer diese Stufe erreicht, hat wahrlich das Licht der Wesenseinheit Gottes erlangt und wird davon erleuchtet, während alle anderen im Buche Gottes zum Anhang eitlen Wahns und leeren Trugs gerechnet werden. Neigt euer Ohr der Stimme dieses Unterdrückten und sichert euch eure wahre Stufe. Es ist eine zwingende Notwendigkeit und ein Befehl, daß jeder dies beachte.

Unverhüllt und offen hat dieser Unterdrückte allzeit vor dem Angesicht aller Völker der Welt verkündet, was als Schlüssel zu den Toren der Wissenschaften, der Künste, der geistigen Erkenntnis, des Wohlbefindens, der Wohlfahrt und des Wohlstandes dienen wird. Weder konnte das Unrecht der Unterdrücker den durchdringenden Ton der Erhabenen Feder zum Schweigen bringen, noch vermochten Ihn die Eigensinnigen und die Aufrührer mit ihren Zweifeln daran zu hindern, das Höchste Wort zu offenbaren. Von ganzem Herzen flehe Ich zu Gott, Er möge das Volk Bahás schützen und reinigen von dem eitlen Trug und verderbten Wahn, der die Anhänger des früheren Glaubens beherrscht.

O Volk Gottes! Rechtschaffene, gebildete Menschen, die sich der Führung anderer widmen, die von einer niederen, begehrlichen Wesensart befreit sind und dagegen geschützt bleiben, sind in den Augen Dessen, Der die Sehnsucht der Welt ist, Sterne am Himmel wahrer Erkenntnis. Es ist wichtig, ihnen mit Hochachtung zu begegnen. Sie sind fürwahr Springquellen sanftströmenden Wassers, hell strahlende Sterne, Früchte des seligen Baumes, Träger himmlischer Macht, Meere voll himmlischer Weisheit. Glücklich ist, wer ihnen folgt. Wahrlich, eine solche Seele wird im Buche Gottes, des Herrn des mächtigen Thrones, zu denen gezählt, um die es gut stehen soll.

Die Herrlichkeit, welche aus Gott kommt, dem Herrn des Thrones der Höhe und auf Erden hienieden, sei mit euch, dem Volke Bahás, den Gefährten der Roten Arche, und mit allen, die eurer sanften Stimme ihr Ohr neigen und befolgen, was ihnen in diesem machtvollen, diesem wundersamen Sendbrief geboten ist. [2]

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1. Bahá'u'lláh, Botschaften aus Akka (Bahá'í-Verlag GmbH, Langenhain 1982), VIII, pp. 147-152.

2. Bahá'u'lláh, Botschaften aus Akka (Bahá'í-Verlag GmbH, Langenhain 1982), VII, pp. 103-117.

 

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