Die späten Jahre Bahá'u'lláhs

Bahá'u'lláh und Seine Familie kamen am 31. August 1868 bei der letzten Station Seines langen Verbannungsweges an. Er sollte den Rest Seines Lebens, noch 24 Jahre, in ‚Akka und Umgebung verbringen. Zunächst war er in einer Gefängnisbarracke, später wurden Bahá'u'lláh und Seine Gefährten in ein kleines Haus innerhalb der Stadtmauern gepfercht. Die Verbannten, die gemeinhin als gefährliche Abweichler angesehen wurden, waren der Feindseligkeit der anderen Stadtbewohner ausgesetzt. Sogar die Kinder wurden verfolgt und mit Steinen beworfen, wenn sie sich nach draußen wagten. Mit der Zeit durchdrangen der Geist der Lehren Bahá'u'lláhs jedoch die Heuchlerei und Gleichgültigkeit. Sogar einige Stadträte und Geistliche wurden, nachdem sie sich mit den Lehren des Glaubens auseinandergesetzt hatten, ergebene Anhänger. Wie auch in Baghdad und Adrianople, gewann Bahá'u'lláhs moralische Größe nach und nach den Respekt und die Bewunderung der Bevölkerung.

In ‘Akka wurde Bahá'u'lláhs wichtigstes Werk geschrieben. Unter den Bahá'í ist es meistens unter seinem persischen Namen “Kitab-i-Aqdas” (das Heiligste Buch) bekannt. Es behandelt grundlegende Gesetze und Prinzipien, die Seine Anhänger befolgen sollen und schafft die Grundlage für die Bahá'í-Verwaltung.

In den späten 1870-ger Jahren wurde es Bahá'u'lláh erlaubt, sich außerhalb der Stadtmauern aufzuhalten und Seine Anhänger konnten sich in relativer Freiheit und Ruhe mit Ihm treffen. Er ließ sich in einem verlassenen Landhaus nieder und konnte sich dem Schreiben widmen.

Am 29. Mai 1892 verstarb Bahá'u'lláh. Seine sterblichen Überreste wurden in einem Gartenraum, der an das Landhaus grenzt und als Bahji bekannt ist, beigesetzt. Für Bahá'ís ist dieser Ort der heiligste Ort auf Erden.

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