Bahá'u'lláh - Geschichte

 
 
 
 
 
 


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Bahá'u'lláh - Verkündigung an die Menschheit

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Die Offenbarung, die seit unvordenklichen Zeiten als das Ziel und die Verheißung aller Propheten Gottes gepriesen worden ist und das höchste Verlangen Seiner Boten war, ist nun nach dem alldurchdringenden Willen des Allmächtigen und auf Sein unwiderstehliches Geheiß den Menschen enthüllt worden. In allen heiligen Schriften ist das Kommen einer solchen Offenbarung angekündigt worden. Seht nun, wie die Menschheit trotz solcher Ankündigung von ihrem Weg abgeirrt ist und sich selbst ihrer Herrlichkeit verschlossen hat.

Sprich: O ihr Liebenden des einen, wahren Gottes! Strebt danach, Ihn wahrhaft anzunehmen und zu erkennen, und folgt Seinen Geboten, wie es euch ziemt. Dies ist eine Offenbarung, in der Myriaden von Meeren der Lohn für den sein werden, der um ihretwillen einen Tropfen Blut vergießt. Hütet euch, o Freunde, daß ihr eine so unschätzbare Wohltat nicht verwirkt oder ihre überragende Stufe gering achtet. Denkt an die vielen Leben, die geopfert wurden und noch geopfert werden in einer Welt, die durch ein bloßes Hirngespinst irregeführt ist, erdacht aus dem eitlen Wahn ihrer Völker. Danket Gott, daß euer Herzenswunsch Erfüllung fand und ihr mit Ihm vereint wurdet, der der Verheißene aller Völker ist. Bewahrt euch mit der Hilfe des einen, wahren Gottes - gepriesen sei Seine Herrlichkeit - die Unversehrtheit der Stufe, die ihr erreicht habt, und haltet fest an dem, was Seine Sache fördert. Er, fürwahr, gebietet euch, was recht ist und des Menschen Stufe erhöht. Verherrlicht sei der Allbarmherzige, der Offenbarer dieses wundersamen Tablets. [1]


Dies ist der Tag, da Gottes erhabenste Segnungen den Menschen zugeströmt sind, der Tag, da alles Erschaffene mit Seiner mächtigsten Gnade erfüllt wurde. Alle Völker der Welt haben die Pflicht, ihre Gegensätze auszugleichen und in vollkommener Einigkeit und in Frieden im Schatten des Baumes Seiner Obhut und Gnade zu wohnen. Es geziemt ihnen, sich an das zu halten, was an diesem Tage der Erhöhung ihrer Stufe und der Förderung ihres eigenen Besten dient. Glücklich die, zu deren Gedenken die allherrliche Feder bewegt ward, und gesegnet die Menschen, deren Namen Wir nach Unserem unerforschlichen Ratschluß zu verschweigen vorzogen.

Bittet den einen, wahren Gott, daß Er allen Menschen gnädig beistehe, das zu erfüllen, was in Unseren Augen annehmbar ist. Bald wird die heutige Ordnung aufgerollt und eine neue an ihrer Statt entfaltet werden. Wahrlich, dein Herr spricht die Wahrheit, und Er weiß um das Ungeschaute. [2]


Dies ist der Tag, da das Meer göttlicher Gnade den Menschen offenbart ist, der Tag, da die Sonne Seiner Güte ihren Strahlenglanz über sie ergießt, der Tag, da die Wolken Seiner reichen Gaben die ganze Menschheit überschatten. Jetzt ist es Zeit, die Niedergeschlagenen mit dem belebenden Hauch der Liebe und Gemeinschaft und den lebendigen Wassern der Freundlichkeit und Güte aufzumuntern und zu erquicken.

Wo immer die Geliebten Gottes sich versammeln und wem immer sie begegnen, sie müssen in ihrer Haltung vor Gott und in der Art, wie sie Seinen Ruhm und Seine Ehre preisen, solche Demut und Ergebenheit zeigen, daß jedes Staubatom unter ihren Füßen die Tiefe ihrer Ergebenheit bezeugt. Das Gespräch, das diese heiligen Seelen führen, sollte von solcher Kraft erfüllt sein, daß eben diese Staubatome unter seinem Einfluß erbeben. Sie sollten sich so verhalten, daß die Erde, auf die sie treten, niemals Worte zu ihnen sprechen kann wie diese: »Ich bin euch vorzuziehen, denn seht, wie geduldig ich die Bürde trage, die mir der Landmann auferlegt. Ich bin das Werkzeug, das unablässig allen Wesen die Segnungen vermittelt, mit denen Er, der Ursprung aller Gnade, mich betraut hat. Trotz der mir erwiesenen Ehre und der zahllosen Beweise meines Reichtums eines Reichtums, der den Bedarf der ganzen Schöpfung deckt -, seht das Maß meiner Demut und bezeugt, wie ich mich in voller Ergebenheit von den Menschen mit Füßen treten lasse.«

Erweist einander Langmut, Wohlwollen und Liebe. Sollte jemand unter euch eine bestimmte Wahrheit nicht erfassen können oder sich um ihr Verständnis mühen, so bekundet im Gespräch mit ihm einen Geist größter Güte und guten Willens. Helft ihm, die Wahrheit zu sehen und zu erkennen, ohne euch im geringsten über ihn erhaben zu fühlen oder im Besitz größerer Gaben zu wähnen.

Die ganze Pflicht des Menschen liegt an diesem Tage darin, seinen Teil von der Gnadenfülle zu erlangen, die Gott für ihn strömen läßt. Deshalb soll niemand der Größe oder Kleinheit des Gefäßes achten. Der Anteil der einen mag in einer Handvoll liegen, der Anteil anderer mag einen Becher füllen, der wieder anderer gar das Maß eines Scheffels.

Jedes Auge sollte an diesem Tage suchen, was die Sache Gottes am meisten fördert. Er, die Ewige Wahrheit, ist Mein Zeuge! Nichts, was es auch sei, kann an diesem Tage der Sache Gottes größeren Schaden zufügen als Zwietracht und Hader, Wortstreit, Entfremdung und Gleichgültigkeit unter den Geliebten Gottes. Flieht sie durch die Macht Gottes und Seine unumschränkte Hilfe und trachtet danach, die Herzen der Menschen zu verbinden in Seinem Namen, der Vereiniger, der Allwissende, der Allweise.

Bittet den einen, wahren Gott, Er möge euch den Geschmack solcher Taten kosten lassen, wie sie auf Seinem Pfade vollbracht werden, und an der Süße solcher Demut und Ergebenheit teilhaben lassen, wie sie um Seinetwillen erzeigt werden. Vergeßt euer eigenes Selbst und wendet eure Augen eurem Nächsten zu. Richtet eure Kräfte auf all das, was die Erziehung der Menschen fördert. Nichts ist vor Gott verborgen oder könnte es jemals sein. Wenn ihr Seinem Wege folgt, werden Seine unermeßlichen, unvergänglichen Segnungen auf euch herniederströmen. Dies ist das leuchtende Tablet, dessen Verse aus der eilenden Feder Dessen strömten, der der Herr aller Welten ist. Bedenkt es im Herzen und gehört zu denen, die Seine Gebote halten. [3]


Seht, wie die verschiedenen Völker und Geschlechter der Erde das Kommen des Verheißenen erwartet haben. Doch kaum war Er, die Sonne der Wahrheit, erschienen, siehe, da wandten sich alle von Ihm ab, außer denen, die Gott zu führen beliebte. Wir wagen nicht, an diesem Tage den Schleier vor jener erhabenen Stufe zu lüften, die jeder wahre Gläubige erreichen kann, denn die Freude, die eine solche Offenbarung erregen muß, könnte bei manchen bewirken, daß sie ohnmächtig werden und sterben.

Er, das Herz und der Mittelpunkt des Bayán, hat geschrieben: »Der Keim, der die Möglichkeiten der kommenden Offenbarung in sich birgt, ist mit einer Macht begabt, die stärker ist als die vereinten Kräfte aller, die Mir folgen. « Und weiter sagt Er: »Von allen Huldigungen, die Ich Ihm, der nach Mir kommen wird, dargebracht habe, ist die höchste Mein schriftliches Bekenntnis, daß keines Meiner Worte Ihn angemessen beschreiben kann und kein Hinweis auf Ihn in Meinem Buche, dem Bayán, Seiner Sache gerecht zu werden vermag.«

Wer die Tiefen der Meere, die diese erhabenen Worte bergen, durchforscht und ihren Sinn ergründet, von dem kann gesagt werden, daß er einen Schimmer der unaussprechlichen Herrlichkeit entdeckt, die dieser mächtigen, dieser erhabenen, heiligsten Offenbarung verliehen ist. Aus der überragenden Bedeutung einer so großen Offenbarung kann die Ehre, die ihre getreuen Anhänger schmückt, wohl ermessen werden. Bei der Gerechtigkeit des einen, wahren Gottes Der bloße Atem dieser Seelen ist kostbarer als alle Schätze der Erde. Glücklich der Mensch, der dies erreicht, und wehe den Achtlosen! [4]


Wahrlich, Ich sage, dies ist der Tag, an dem die Menschheit das Angesicht des verheißenen schauen und Seine Stimme hören kann. Gottes Ruf ist erhoben, und das Licht Seines Antlitzes ist über den Menschen aufgegangen. Es geziemt einem jeden, die Spuren jedes eitlen Wortes von der Tafel seines Herzens zu löschen, und mit offenem und unvoreingenommenem Sinn fest auf die Zeichen Seiner Offenbarung, die Beweise Seiner Sendung und die Zeichen Seiner Herrlichkeit zu schauen.

Groß fürwahr ist dieser Tag! Die Hinweise in allen heiligen Schriften auf ihn als den »Tag Gottes« bezeugen seine Größe. Die Seele jedes Propheten Gottes und jedes göttlichen Boten hat nach diesem wundersamen Tag gedürstet. Alle Geschlechter der Erde haben sich in gleicher Weise danach gesehnt, ihn zu erleben. Doch kaum hatte sich das Tagesgestirn Seiner Offenbarung am Himmel des Willens Gottes kundgetan, da wurden alle außer jenen, die der Allmächtige zu ihren beliebte, als stumm und achtlos befunden.

O du, der du Meiner gedenkst! Der schlimmste Schleier hat die Völker der Erde von Seiner Herrlichkeit ausgeschlossen und gehindert, auf Seinen Ruf zu hören. Gebe Gott, daß das Licht der Einheit die ganze Erde umleuchte und allen ihren Völkern das Siegel »Das Reich ist Gottes«¹ auf die Stirn gedrückt werde. [5]


Die den Völkern und Geschlechtern der Erde vorherbestimmte Zeit ist nun gekommen. Die Verheißungen Gottes, wie sie die heiligen Schriften überliefert haben, sind alle erfüllt. Aus Zion ist Gottes Gesetz hervorgegangen, und Jerusalem mit seinen Hügeln und seinem Land ist voll der Herrlichkeit Seiner Offenbarung. Glücklich, wer in seinem Herzen bewegt, was in den Büchern Gottes, des Helfers in Gefahr, des Selbstbestehenden, offenbart worden ist. Sinnt darüber nach, o ihr Geliebten Gottes, und hört auf Sein Wort, damit ihr euch durch Seine Gunst und Gnade aus den kristallenen Wassern der Beständigkeit satt trinkt und in Seiner Sache so standhaft und so unerschütterlich wie die Berge werdet.

Im Buch Jesaja steht geschrieben: »Geh in die Felsen und verbirg dich in der Erde vor der Furcht des Herrn und vor Seiner herrlichen Majestät.« Niemand, der über diesen Vers nachdenkt, kann umhin, die Größe dieser Sache anzuerkennen, noch kann er die Erhabenheit dieses Tages, des Tages Gottes selbst, bezweifeln. Diesem Vers folgen die Worte: »Der Herr allein aber wird hoch sein an jenem Tage.« Dies ist der Tag, den die Feder des Höchsten in allen heiligen Schriften verherrlicht hat. Kein Vers ist in ihnen, der nicht den Ruhm Seines heiligen Namens bekundet, und kein Buch, das nicht für die Erhabenheit dieses höchsten Themas zeugt. Wollten Wir alles erwähnen, was in jenen himmlischen Büchern und heiligen Schriften über diese Offenbarung enthüllt worden ist, so würde dieses Tablet unvertretbaren Umfang annehmen. Es obliegt an diesem Tage einem jeden, sein ganzes Vertrauen auf die mannigfaltigen Segnungen Gottes zu setzen und sich zu erheben, um mit größter Weisheit die Wahrheiten Seiner Sache zu verbreiten. Dann, und nur dann wird die ganze Erde in das Morgenlicht Seiner Offenbarung gehüllt sein. [6]


Erhebe dich, o Volk, und erwarte die Tage göttlicher Gerechtigkeit, denn die verheißene Stunde ist gekommen. Hüte dich, daß du nicht versäumst, ihre Tragweite zu erkennen, und daß du nicht zu den Irrenden gezählt wirst. [7]


Preis sei Dir, o Herr, Mein Gott, für die wundersamen Offenbarungen Deines unerforschlichen Ratschlusses und die mannigfachen Leiden und Heimsuchungen, die Du für Mich bestimmt hast. Einmal hast Du Mich den Händen Nimrods überantwortet, ein andermal hast Du Pharaos Zuchtrute erlaubt, Mich zu verfolgen. Du allein kannst durch Dein allumfassendes Wissen und das Wirken Deines Willens die unsagbaren Schmerzen ermessen, die Ich unter ihren Händen erduldete. Und wieder warfst Du Mich in die Kerkerzelle der Gottlosen, aus keinem anderen Grunde, als daß Ich Mich bewogen fühlte, den begünstigten Bewohnern Deines Reiches eine Andeutung von jenem Gesicht ins Ohr zu flüstern, das Du Mich durch Dein Wissen schauen ließest und dessen Bedeutung Du Mir durch die Kraft Deiner Macht offenbartest. Dann bestimmtest Du, daß Ich durch das Schwert der Ungläubigen enthauptet werde. Und wieder ward Ich gekreuzigt, weil Ich den Augen der Menschen die verborgenen Edelsteine Deiner herrlichen Einheit enthüllte, die wundersamen Zeichen Deiner unumschränkten, ewigen Macht offenbarte. Wie bitter häuften sich in einem späteren Zeitalter, in der Ebene von Karbilá, die Demütigungen auf Mich! Wie einsam fühlte Ich Mich inmitten Deines Volkes! Zu welch einem Zustand der Hilflosigkeit wurde Ich in jenem Lande herabgewürdigt! Mit diesem Schimpf noch nicht zufrieden, schlugen Mir Meine Verfolger das Haupt ab, trugen es hoch erhoben von Land zu Land, stellten es den gaffenden Blicken der ungläubigen Menge zur Schau und legten es vor den Thronen der Verderbten und Treulosen nieder. In einem späteren Zeitalter wurde Ich aufgehängt, und Meine Brust wurde den gehässigen, grausamen Pfeilen Meiner Feinde zum Ziel. Meine Glieder wurden von Kugeln durchlöchert, Mein Körper auseinandergerissen.

Sieh endlich, wie sich an diesem Tage Meine tückischen Feinde gegen Mich verbünden und unablässig darauf sinnen, Deinen Dienern das Gift des Hasses und der Bosheit in die Seelen zu träufeln. Mit aller Macht schmieden sie Ränke, um ihre Absicht auszuführen. ... So bitter auch Meine Lage ist, o Gott, Mein über alles Geliebter, Ich sage Dir Dank, und Mein Geist ist für alles dankbar, was Mir auf dem Pfade Deines Wohlgefallens widerfährt. Ich bin zufrieden mit allem, was Du Mir bestimmt hast, und begrüße die Schmerzen und Leiden, die Ich erfahren muß, wie groß sie auch seien. [8]

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1. Bahá'u'lláh, Ährenlese (Bahá'í-Verlag GmbH, Langenhain 1980), III, p. 9.

2. ibid. IV, p. 10.

3. ibid. V, pp. 11-12.

4. ibid. VI, p. 13.

5. ibid. VII, p. 14.

6. ibid. X, p. 16.

7. ibid. XII, p. 19.

8. ibid. XXXIX, p. 81.

 

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