Die erste Lebenshälfte Bahá'u'lláhs

Im Oktober 1835 heiratete Bahá'u'lláh die Tochter eines anderen Adligen, `Asiyih Khanum. Sie bekamen drei Kinder: den Sohn `Abdu'l-Bahá, geboren 1844; die Tochter Bahiyyih, geboren 1846; und den Sohn Mihdi, geboren 1848. Bahá'u'lláh lehnte die Karriere eines Ministers, die Ihm die Regierung angeboten hatte, ab und entschied sich, Seine Energie stattdessen im Bereich karitativer Werke einzusetzen, so dass er bereits Anfang der 1840-ger Jahre als „Vater der Armen“ bekannt war. Seine privilegierte Stellung büßte Bahá'u'lláh nach 1844 ein, als Er zu einem führenden Verfechter der Bábi Bewegung wurde.

Als Vorläufer des Bahá'í-Glaubens fegte die Bábi-Bewegung über den Iran wie ein Wirbelwind hinweg und löste heftigste Verfolgung vonseiten der religiösen Institutionen aus. Nach Hinrichtung des Báb, des Begründers der Bábi-Religion, wurde Bahá'u'lláh verhaftet und in Ketten und zu Fuß nach Teheran gebracht. Einflussreiche Mitglieder des Hofes und der Geistlichkeit forderten die Todesstrafe. Sein persönliches Ansehen, die gesellschaftliche Stellung seiner Familie und der Protest westlicher Botschaften schützten Bahá'u'lláh jedoch.

Er wurde deshalb in das berüchtigte “Schwarze Loch”, auf persich „Siyah-Chal“ geworfen. Die Behörden hofften, dass Er hier umkommen würde. Stattdessen wurde dieser Kerker zur
Geburtsstätte einer neuen religiösen Offenbarung.

Bahá'u'lláh verbrachte vier Monate im Schwarzen Loch. In dieser Zeit dachte über das volle Ausmass seiner Sendung nach. "Ich war nur ein Mensch wie andere und schlief auf Meinem Lager – siehe, da wehten die Winde des Herrlichsten über Mich und gaben Mir Kenntnis von allem, was war," schrieb Er später. „Diese Sache ist nicht von Mir, sondern von Dem, welcher allmächtig und allwissend ist. Und Er gebot Mir, Meine Stimme zu erheben zwischen Erde und Himmel....., "

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